Mit dem 31-Jährigen JAN POSKOCIL dürfen wir seit kurzem einen neuen Trainer als hauptberuflichen Coach im taf-Stützpunkt Thalheim/Wels begrüßen.

Der gebürtige Wiener begann bereits im Alter von 6 Jahren mit dem Tennisspielen und war trotzdem so etwas wie ein Spätstarter. Körperlich bedingt war Jan lange Zeit nur im Hobbybereich aktiv, ehe er sich 2011 dazu entschloss, effektive Schritte in Richtung einer professionellen Tenniskarriere zu setzen.

Obwohl erst im Alter von 22 Jahren mit professionellem Tennis- und Konditionstraining begonnen, kann der mittlerweile in Opponitz beheimatete Niederösterreicher trotzdem auf eine steile und durchaus erfolgreiche Karriere als Spieler zurückblicken. Nach etlichen Nationalen Erfolgen (u.a. der Staatsmeistertitel im Doppel 2014) wurde diese jedoch im Jahr 2016 durch eine Reihe notwendig gewordener Darm-OPs, welche ihn letztlich für über ein Jahr außer Gefecht setzen sollten, abrupt gestoppt.

Nach erfolgreichem Comeback, welches Jan 2017 bei einem Turnier in Tschechien, bei welchem er sich erst im Viertelfinale einem aufstrebenden Dennis Novak geschlagen geben musste, feierte, begann er die Weichen für eine Karriere als Tennistrainer zu stellen.

Von 2018 weg war Jan dann als Trainer im TLZ Linz aktiv wo er u.a. die ehemalige taf-Spielerin und aktuelle Österreichische Nummer 1 Barbara HAAS trainierte. Zu Beginn diesen Jahres hat sich der junge Coach dann dazu entschieden neue Wege in seiner Trainer-Karriere zu beschreiten und bei der taf-tennis academy anzuheuern.

Wir freuen uns sehr, dass sich Jan dafür entschieden hat, ein fixer Bestandteil des taf-Trainerteams zu sein und seine Erfahrung an junge taf-Talente weiterzugeben.  Mit seiner Verpflichtung ist es uns gelungen, die bereits reichhaltig vorhandene Qualität in unserem Trainerteam weiter zu steigern und unsere Spieler auch weiterhin bestmöglich zu betreuen – Tag für Tag!

Neo-taf-Trainer JAN POSKOCIL im PORTRAIT:

Lieber Jan, was ist deine genaue Tätigkeit?

Training und Sparring mit Spielern jedes Niveaus

Wie sieht dein typischer Arbeitstag im groben aus?

Je nach Beginnzeit habe ich den ganzen Tag über verteilt durchgehend Training mit Spielern verschiedenster Leistungsstufen, was den Arbeitstag immer sehr spannend macht und nie langweilig werden lässt

Wer war dein Kindheits-Idol?

Patrick Rafter

Wer ist dein aktuelles Vorbild?

Rafael Nadal

Was sind deine (bisher) größten Erfolge als Spieler?

  • 2012 erster ÖTV-Turniersieg in Graz
  • 2013 weitere ÖTV-Turniersiege sowie erstmalig ATP-Punkte gesammelt
  • Herbst 2013 Antritt in der Qualifikation beim ATP-Turnier in der Wiener Stadthalle
  • 2014 weitere ATP-Punkte (unter anderem 2. Platz Doppel beim 15.000$ Future in Bad Waltersdorf), sowie Staatsmeister im Doppel.
  • 2015 Semifinale beim 25.000$ Future in Brünn, sowie Viertelfinale beim 15.000$ Future in Vogau. 3. Platz bei den österreichischen Hallenmeisterschaften, ÖTV-Turniersiege mit Erfolgen über Lucas Miedler, David Pichler, Patrick Ofner, Mario Haider-Maurer,…
  • 2017 beim ersten internationalen Turnier seit 2015 in CZE Einzug ins Viertelfinale mit Niederlage gegen Dennis Novak

Was macht für dich den Tennis-Sport so einzigartig und besonders?

Wie ich anhand meines eigenen Beispiels finde, zeigt es, dass man auch mit „fortgeschrittenem“ Alter immer noch viel erreichen kann, wenn man einfach die entsprechende Menge harter Arbeit investiert und ständig daran glaubt

Wann hast du dich dazu entschieden Tennis-Trainer zu werden und warum?

Da mich Tennis mein ganzes Leben lang begleitet bzw. immer mein Leben war, war es natürlich auch schon immer mein Traum/Wunsch eine Arbeit in diesem Bereich zu suchen und zu finden

Was bereitet dir an deinem Job die größte Freude bzw. macht am meisten Spaß?

Die größte Freude ist es, wenn man Spielern helfen kann. Dabei kommt es für mich aber gar nicht so darauf an wie „gut“ ein Spieler ist, denn helfen kann man jedem/jeder. Für mich ist es das schönste, wenn die Spieler, die mit mir trainieren motiviert sind an sich zu arbeiten und sich zu verbessern, froh sind, dass sie mit mir trainieren und wenn sie sehen, dass sich meine Tipps als hilfreich erweisen um sich zu verbessern und schlussendlich eine große Freude an ihren Verbesserungen haben

Welchen Beruf würdest du ausüben, wenn du nicht Tennis-Trainer geworden wärst?

Schwierig das zu beantworten, da ich einfach immer etwas im Tennisbereich machen wollte. Mit Sicherheit würde mir eine andere Arbeit niemals so viel Spaß machen und mich dermaßen erfüllen

Wie beurteilst du die Entwicklung des Österreichischen Tennis in den letzten Jahren?

Tennis hatte bzw. hat (seit Dominic Thiems erfolgen zwar wieder deutlich mehr aber immer noch) einen zu geringen Stellenwert. Es gibt sehr viele talentierte Spieler, oft ist es einfach ein Problem, dass ausreichend gute Trainingsmöglichkeiten (auf ganze Österreich gesehen) fehlen und dadurch keine optimale Entwicklung stattfinden kann

Wo siehst du den Österreichischen Tennis in den kommenden Jahren?

Ich denke bzw. hoffe, dass sich der Stellenwert und das Interesse wieder mehr steigern wird

Welche drei Grundvoraussetzungen braucht es um ein erfolgreicher Tennis-Spieler zu werden?

Harte Arbeit, Durchhaltevermögen und der ständige Glaube an sich selbst. Auch ein gutes (familiäres) Umfeld ist denke ich schon fast eine Grundvoraussetzung

Was sind für dich die wichtigsten Eigenschaften die einen guten Tennis-Trainer auszeichnen?

Dass er auf seine Spieler eingeht/eingehen kann, immer positiv bleibt um seinen Spielern auch durch schwierige Zeiten zu helfen, und natürlich auch ein entsprechendes Know-How

Was unterscheidet deiner Meinung nach einen guten von einem sehr guten Spieler?

Dass ein sehr guter Spieler einfach ständig danach strebt sich zu verbessern, also sich nicht zu schnell mit ersten Erfolgen zufrieden gibt bzw. sich darauf ausruht

Was sind deine Ziele mit der taf-tennis academy in nächster Zeit?

Die Leistungsspieler einfach so gut es geht auf ihrem (hoffentlichen) Weg zum Profitennis bestmöglich zu unterstützen und ihnen durch meine eigenen Erfahrungen und Spielniveau weiterzuhelfen. Dann kommen die Erfolge mit der Zeit „von selbst“

Was ist deiner Meinung nach notwendig um noch mehr Kinder & Jugendliche fürs Tennis zu begeistern?

Ich glaube es wäre sehr hilfreich, wenn man Tennis diesem Altersbereich einfach noch besser vor Augen führt. Da es medial (auch im Fernsehen) in Österreich einen nicht so wichtigen Stellenwert hat und daher eher wenig zu sehen ist muss man es, gerade den Kindern, aber auch allen anderen, wieder mehr „präsentieren“

Wo siehst du dich selbst in zehn Jahren?

Als taf-Trainer mit 10 Jahren mehr Erfahrung und somit noch mehr Möglichkeiten unsere Spieler zu verbessern